Schubert arbeitete 1822 an der Sinfonie in h-Moll. Warum er die Arbeit an der Sinfonie einstellte, die nach dem Verständnis zur Entstehungszeit vier Sätze umfassen sollte, ist nicht bekannt. Angeblich bot Schubert die Partitur 1823 dem Steiermärkischen Musikverein als „eine meiner Sinfonien in Partitur“ an, was darauf hindeuten würde, dass Schubert selbst sie auch in der zweisätzigen Form als abgeschlossen betrachtete, doch die Authentizität des als Beweis dienenden Dankschreibens wird in Ernst Hilmars Schubert-Lexikon in Frage gestellt
Dennoch geriet das Werk zunächst in Vergessenheit und wurde erst am 17. Dezember 1865 von Johann von Herbeck in der Wiener Hofburg uraufgeführt. Da zu diesem Zeitpunkt die später entstandene GroÃe Sinfonie in C-Dur bereits als Nr. 7 veröffentlicht war, erhielt die „Unvollendete“ zunächst die Nr. 8. Erst die neueste Auflage des Deutsch-Verzeichnisses stellte 1978 die chronologische Reihenfolge der Nummerierung wieder her.
Der Grund, warum diese Sinfonie „unvollendet“ blieb, ist bis heute ein groÃer Streitpunkt unter Musikwissenschaftlern. Jedoch gibt es die Theorie, dass Schubert nicht die Notwendigkeit sah, noch einen dritten und vierten Satz zu schreiben, da er alle Kraft und Mühe schon im ersten und zweiten Satz umgesetzt hat. Damit hätte sich Schubert aus der festen Grundstruktur der Sinfonie herausgerissen, was ihn als „Bindeglied zwischen Klassik und Romantik“ darstellen würde. Diese Theorie ist jedoch stark umstritten.
Eine andere Theorie besagt, Schubert habe die Arbeit am dritten Satz abgebrochen, weil er in eine zu starke Nähe zum dritten Satz von Ludwig van Beethovens 2. Sinfonie geriet.