Bevor ich mich mit der Frage beschäftige, was ich gegen raubkopieren tun kann bzw. tun muss, wären 2 andere Fragen von höherem Interesse:
1.) Gibt es überhaupt ein Raubkopierer-Problem
2.) Wieso existiert dieses Problem.
Leider 2 Fragen, welche sich die majors nicht überlegen.
Die erste Frage muss ganz klar mit Jein beantwortet werden. Raubkopieren sind so alt wie die Kunst udn kännen garnicht verhindert werden. Deshalb gibt es auch eine entsprechende Schranke im Urheberrecht und die Industrie wird von mir als Kunden entschädigt, für jeden PC, jeden Brenner und jeden Rohling, welchen ich mir kaufe, egal, ob ich damit Musik kopiere oder es andersweitig verwende.
Insofern entsteht durch raubkopie kein Schaden, da man es aber vor Jahren als Argument für höhere Gebühren auf Rohlinge & Co verwenden konnte, ist es sogar eien zusätzliche Einnahemquelle.
Daneben gab es früher auch Raubkopien, wo man dann eben Schallplatten auf Kasette überspielte udn diese an Freunde verteilte - Der unterschied war natürlich ganz eindeutig: Jede Kopie klang schlechter als die Quelle udn irgendwann tauschte man seien schlechte Kopie gegen ein Original aus, weil dies mehr Qualität bot.
Fällt dieser Puntk nun weg, weil ja die Digitale Kopie exakt wie das original klingt und sich theoretisch nur 1 Person weltweit die CD kaufen muss, damit sie alle hören können? Nein.
Eine MP3 ist immer schlechter in der Qualität als eine CD (man kann es zwar auch als Flac tauschen, aber Raubkopierer sind Idioten...), daneben fehlt ein hochwertiges Cover.
Die Musikindustrie hat die Möglichkeit, einen Mehrwert zu bieten, ein Hochwertiges Cover & Booklet, welches eben den preis rechtfertigt.
Leider erkannte man es vollkommen falsch, udn bot stattdessen spezielel Raubkopierer-Editionen für 10€ an: Ein CD-Schachten + CD, ohen Cover, ohen Mehrwert, letztlich weniger Qualität als die Raubkopie aber eben für 10€ mehr Kosten. Natpürlich griff kein Raubkopierer zu.
Andere Plattenfirmen und Band erkannten die Zeichen derzeit. Die Ärzte veröffentlichen ihre CDs in seit Jahren in Digipaks (auch um die Umwelt zu schonen), in letzter Zeit sogar in Stahlboxen oder einem Vinyllook. Ein Mehrwert, der teilweise sogar mehr kostet, den man aber als Musikliebhaber und Fan auch gerne bereit ist, zu bezahlen.
Natürlich zahlen nicht alle mehr, aber warum?
Vort 20 jahren reichte den meisten ein einfacher Kasettenrekorder,
eventuell noch ein Plattenspieler udn einfache Boxen. Heuet muss es ein 76cm-Plasma-TV, eine Dolbi-Digital-5.1-Anlage mit DVD-Player, und Satellietenreciever sein, dazu Premiere, einen teuren PC und eien Playstation 3 mit Blue Ray sein.
Nebenbei geht mein Geld noch für Handy & Klingetöne, verstärkt für Party, Alkohl und Konzerte ausgegeben.
Habe ich deswegen mehr Geld? Nein, immGegenteil, in Zeiten von Harz-4 ist es schwieriger einen Nebenjob zu finden und Taschengeld können die Eltern auch kaum noch zahlen.
Natürlich bekommt kaufbare Musik einen weit aus geringeren Stellenwert. Aber auch hier reagiert die Industrie falsch. Sie zahlt viel geld dafür, dass MTViva die langweiligen, eintönigen Songs der neuesten Eintagsfliegen in ihre "Heavy Rotations" aufnimmt.
Und ich als Kunde denke mir, wieso soll ich mri den Schrott kaufen, ich bekomm ihn doch kostenlos (über MTViva). Und ob ich nun MTViva anschalte oder ihn mir direkt aus dem Netz zieh, ist dan nun auch kein Unterschied, außer das letzteres der Industrie kein Geld kostet, sondern die günstigere Verbreitunsgform ist.
So, das war die Einleitung, nun zur Frage, was würde ich als Manager in der Musikindustrie unternehmen:
Ich würde dafür sorgen, dass Musik wieder einen Stellenwert erhält.
D.h. ich würde weniger auf Massenproduktionen setzen, sondern induviduell klingende Künstler fördern, denen etwas an ihrer Musik liegt, die gängige Normen nicht immer einhalten. Die Vergangenheit zeigt doch, dass gute Musiker (udn Künstler allgemein) immer Rebellen sind, ob Mozart, die Beatles oder Elvis Presley. Aber wer erinnert sich in 50 Jahren bitte an die Sugar Babes?.
Ich würde dafür sorgen, dass sich die Kunden wieder Musik leisten können. Dazu gehört es, mein geld eben nicht in Anwälte udn Klagen zu stecken, nicht in MTViva udn Werbung zu Investieren, sondern diese unnötigen Kosten einsparen udn die Ersparnisse zum Teil in höhere Gewinne und in günstigere Preise investieren.
Ich würde unnötige Ausgaben meiner Kunden reduzieren, indem ich Klingeltöne garnicht mehr lizensiere, da hieran andere stärker verdienen als ich, Klingeltöne aber keinen musikalischen Anspruch haben, sondern nur als gedudel genutzt werden.
ich würde (wenn ich Manager bei Sony wäre), kleine Playstation mit einen unnötigen Blue Ray Laufwerk bauen, welches dann dem Kunden 600 € kostet, udn ich an jeder Playstation Verluste mache, gleichzeitig aber auch meine CD-Einnahmen sinken, weil sich Kunden dank dieser Playstation und dem Plasma-TV, der Stereoanlage, die alle ebenfalls bei Sony gekauft werden, keien CDs mehr leisten können.
Ich würde einen Mehrwert bieten.
Ein hochwertiges Cover, Digipak.
Dann ist die gekaufte CD nicht nur ein Mehrwert, sondern belastet auch weniger die Umwelt. Die MP3 produziert kein Plastik und kein CO2.
Ich würde meine Kunden nicht kriminalisieren.
Wenn sich jemand eine CD kauft, finanziert er damit die Anwälte der Plattenfirmen, die ihn anschließend wieder verklagen. Er finanziert die Entwicklung rechtlich nicht wirksamer Kopierschütze, die ihn in seinen rechten einschränken und den Anschein erwecken, er wäre ein Krimineller.
Nur mal so zum Vergleich: Stellt euch vor, ich seit Leiter einer Bank. Nun kommt ein ehrlicher Kunde vorbei und bevor ihr ihn bedient, steckt ihr alles, was er rein theoretisch klauen könnte, inklusiven wertlosen Kitsch, in einen Safe und sagt ihm noch ins Gesicht, dass er bloß nicht wagen sollte, auch nur daran zu denken, irgendetwas zu stehlen.
Und wenn der Kunde dann geschockt ist, setzt irh noch einen drauf: Selbst wenn er nichts klaut, sondern sein Konto ganz legal nutzt, werdet ihr ihn dennoch mit dem geld, welches er zur Bank tragt, verklagen udn ihr werden sogar, obwohl ihr im Unrecht seid gewinnen.
Würde dieser Kunde nicht die Bank wechseln, weil er als Verbrecher dargestellt wird?
Kleine technische/rechtliche Anmerkung:
CD-Kopierschütze nutzen i.d.R. unterschiedliche Fehler-Handhabungen bei Audio-CD-Laufwerken udn CD-ROM-Laufwerken.
Ein Audio-CD-Player wird lieber kurz einen Fehler abspielen, als einen Aussetzer zu haben, während ein CD-ROM-Laufwerk lieber einen Ausetzer hat, dafür aber korrekte Daten überträgt. (Technisch gesehen ist eine Kopiergeschütze CD einfach kaputt.ein Kratzer auf der Oberfläche hat eine ähnliche Wirkung).
Zusätzlich nutzen die Kopierschütze Fehler bzw bestimmte verhaltensmuster von Windows aus, welche aber unter Linux und MacOS nicht gegeben sind. In Kombination mit einem guten Laufwerk (BenQ) lässt sich daher unter Linux nahezu jede kopiergeschütze CD auslesen, rippen und brennen, sie ist daher rechtlich gesehen nicht wirksam kopiergeschützt und darf kopiert werden)
DVDs sind sogar generell nicht kopiergeschützt, sondern nur abspielgeschützt, weshalb es zwar verboten ist, eine DVD zu rippen und z.b. in DivX umzuwandeln, aber sich die DVD aus der Videothek direkt auf einen DVD-DL-Rohling zu brennen, ist vollkommen legal, dafür zahlt man sogar eine Gebühr an die GVL.
Nebenbei darf ich mir jede CD im Handel kaufen, brennen und zurückgeben, da sie eben aufgrudn des Kopierschutzes die CDDA-Spezifikation verletzt, d.h. kaputt ist. Der Hinweis auf dem Cover, dass die CD kopiergeschützt sei, ist dabei übrigens der eindeutige Beweis, dass die CD bereits ab Werk kaputt war, weshalb man die sogar nach der Garatie-Zeit noch in der Gewährleistungszeit umtauschen kann.
Behauptet die Industrie, nur original sei legal, ist diese Behauptung nicht nur falsch, sondern vorallem eine irreführende Werbung, in der falsche Tatsachen behauptet werden, damit ich mir ein Produkt kaufe.
Diese Art der Werbung ist in Deutschland verboten, die Film-Industrie macht sich hier regelmäßig strafbar.
Leider wird man als Konsument jedoch gegen die Industrie verlieren, da deren Lobby zu mächtig ist und eben bis in Exekutive, Legislative und Judikative reicht und damit die komplette Rechtstaatlichkeit aushebelt.
Aber um nochmal auf die Frage zurückzukommen, was ich machen würde, wenn ich Manager in der Musikindustrie wäre: Ich würde aussteigen, da ich Mafia-Methoden nicht mit meinem Gewissen vereinbaren könnte.